Nächtliche Szene/ Nachtstück. Unter einem Baum, bei einer Feuerstelle wird ein Abendessen zubereitet. Eine Frau schlägt ein Ei in die Pfanne. Um das Feuer gruppieren sich mehrere Soldaten, Briganten oder fahrende Söldner. Links im Vordergund steht, halb von hinten gesehen, ein Mann mit Fackel und einem Kind auf dem Arm (braunes Gewand, brauner Hut mit 2 Zipfeln, an der linken Seite ein Säbel) ganz links hinten lässt sicher Kopf eines wohl sitzenden Mannes erahnen, der von den Lichtreflexen des Feuers schemenhaft erhellt wird.
J.C. Seekatz war ein Sohn des Wormser Hofmalers Johann Martin Seekatz (1680–1729) und der Juliana Magdalena Kuhlmann (etwa 1686–1772). Er malte Gesellschafts- und militärische Szenen, Genrebilder aus dem Bauernleben und Landschaften mit biblischer Staffage im Anschluss an die Niederländer, besonders an Adriaen Brouwer. Er wurde von seinem älteren Bruder Johann Ludwig Seekatz (1711–1783) angelernt. Beide übernahmen 1747 einen Auftrag zur Dekoration der Orgelempore in der Bergkirche Osthofen, den sie gemeinsam ausführten. Ab 1753 war Johann Conrad Seekatz als Hofmaler in Darmstadt tätig. Außerdem verkehrte er in Frankfurt am Main mit Goethes Vater und malte dessen Familie. Sein Repertoire umfasste kleinformatige religiöse, mythologische und Historienbilder. Seekatz malte aber auch realistische Genrebilder aus dem bürgerlichen Milieu und Landschaften in niederländischer Art.