Die meisten Untersuchungen zur Geschichte der westfälischen Brauwirtschaft konzentrieren sich auf die Dortmunder Brauereien. Das wundert nicht, wenn man sich die Strahlkraft der einstigen Bierhauptstadt vor Augen führt. Häufig vergessen wird aber jedoch, dass auch die Nachbarstadt Bochum ein bedeutender Brauereistandort war und ist. Mit der Privatbrauerei Moritz Fiege existiert bis heute ein familiengeführtes Traditionsunternehmen im Herzen der Stadt.
Dieser schlichte Bierkrug aus glasiertem Steingut, der einen halben Liter fasst, zeigt das farbige Wappen der Brauerei. Der Aufdruck verweist auf das Gründungsjahr 1878. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Moritz Fiege allerdings bereits im Jahr 1736. Damals unterhielt der Schankwirt eine Fusel- und Branntweinbrennerei in Bochum. Etwa 150 Jahre später wurde der Braubetrieb in der Scharnhorststraße, der heutigen Moritz-Fiege-Straße, gegründet.
Die Biere der Brauerei, allen voran das Pils, werden hauptsächlich in Bochum und Umgebung verkauft. Markenzeichen sind die braunen Bügelflaschen. Bereits 1928 brachte Fiege das erste Flaschenbier mit Bügelverschluss auf den Markt.