Das Baumwoll-Frottiergewebe wurde bei der Firma C. G. Hänsch in Großschönau, wohl in den 1910er Jahren gefertigt. Es hat an den zwei gegenüberliegenden Seiten Fransen und an Längsseiten befindet sich die Webkante. Die Grund- und Polkette sind aus weißem Zwirn, der Schuss hingen besteht aus weißem einfach Garn. Dem entsprechend wird das Muster nicht über Farbigkeit, sondern über das Vorhandensein bzw. nicht Vorhandensein der Schlingen im Gewebe gebildet.
Im Zentrum ist eine Jagdszene abgebildet. Sie zeigt einen Knaben in Jagdkleidung mit Hut, Tasche und Jagdgewehr, der einen Hund an der Leine führt. Der Hund hat seine Aufmerksamkeit auf eine buckelnde Katze gerichtet. Im Hintergrund fliegen zwei Gänse. Die Szenerie ist in einen für den Jugendstil typischen - Rahmen gesetzt, der wiederum von einer Bordüre umfasst wird. Die linke Querbordüre zeigt in der gespiegelten Ecke einen Flug-Drachen mit Schweif, einen Birnenast mit Frucht, einen Korb und eine Trompete, das ungespiegelte Mittelstück ein Fisch, zwei verschiedene Trommeln, einen Triangel und zwei Fahnen. Die rechte Querbordüre zeigt in der Ecke, die ebenfalls gespiegelt ist, ein Taubenhaus einen Hahn und zwei fliegende Tauben, das Mittelstück eine Armbrust, eine Geige mit Bogen, eine Botanisiertrommel, einen Kescher sowie ein Kegelspiel mit 5 Kegeln und einer Kugel. In der, mit der gegenüberliegenden Längsseite, gespiegelte Längsbordüre sind ein Auto, ein Schmetterling, eine Gans, eine Futterschale, ein Luftballon sowie ein Schaukelpferd auf dem eine Kind mit gezogenem Säbel sitzt, abgebildet. Die Motive sind auf der gegenüberliegenden Seite gespiegelt dargestellt. Die Freiflächen zwischen den Motiven sind mit einem hahnentrittartigen Muster und Rechtecken gefüllt.
