Das Bode-Museum befindet sich an der Spitze der Museumsinsel, welche sich bis zur deutschen Wiedervereinigung in Ost-Berlin befand. Mit dem Mauerfall im Jahr 1989 begannen fast umgehend ausgedehnte Sanierungsarbeiten an dem UNESCO-Kulturerbe. Im Jahr 2006 feierte das Bode-Museum seine Wiedereröffnung. Hermann Spörel blickt für seine Grafik vom nördlichen Spreeufer auf das neobarocke Gebäude, vor dem die Monbijou-Brücke verläuft. Der Künstler verfremdet das Motiv mit kräftigen Farben, wobei Blau und Dunkelblau dominieren. Es entsteht der Eindruck einer nächtlichen Farbstimmung, wobei die hell erleuchtete Innenstadt und das umliegende Wasser die Szene in ein Feuerwerk aus gelben, roten und grünen Lichtreflexen taucht. Schemenhaft ist in der Ferne auf der linken Seite des Bildes der Fernsehturm zu erkennen.
Der 1950 in Wiesbaden geborene Hermann Spörel studierte zunächst Sport, zeichnete jedoch schon in seiner Jugend leidenschaftlich, was ihn zu einem Wechsel an die Universität der Künste in Berlin bewegte. Nach einem Stipendienaufenthalt in den USA kehrte er nach Berlin zurück. Es ist bekannt, dass er oft nach fotografischen Vorlagen arbeitete.