Die Fliese gehört zu einem horizontalen Rapport; sie zeigt mit der Muschel jedoch ein Zentralmotiv. Eine gerade Bordüre am oberen und unteren Rand der Platte sowie ein Pflanzenornament, das im unteren Teil wie hinter das Zentralmotiv gelegt zu sein scheint, verbinden formal die Fliesen im Rapport. Im Fries, der sich ergibt, stehen dann zwei Motive im Wechsel: Die Muschel auf dieser Fliese (Inv.-Nr. 6 b) und ein Schneckenhaus (siehe Inv.-Nr. 6 a). Die Muschel als Zentralmotiv dieses Dekors nimmt das Format zum großen Teil ein und dominiert auch durch die Farbwirkung die Erscheinung, dies in stärkerem Maß als es bei der zugehörigen Fliese mit der Schnecke der Fall ist.
Das Motiv tritt plastisch hervor, die Fliese ist als Hochrelief zu bezeichnen.
Abgebildet in: Weisser, Michael: Jugendstilfliesen. Die künstlerisch gestaltete Wandfliese als Gebrauchsgegenstand und Ornamentträger in Deutschland; Bremen 1978, S. 92.