Der Fluss Beresa im Hochland von Abessinien (heute die afrikanischen Staaten Äthiopien und Eritrea) ist einer der vielen Zuflüsse des blauen Nil. In der Nähe der Stadt Debra Berhan ergießt er sich über mehrere Wasserfälle von der Hochebene aus stufenweise in die Tiefe.
Bezeichnet am rechten unteren Rand "Baresa" (Bd. 2, Tafel 15). Bleistiftzeichnung aus dem Skizzenbuch von Johann Martin Bernatz , der die britische Gesandschaftsexpedition nach dem Königreich Schoa im südlichen Abessinien als Zeichner in den Jahren 1841 bis 1843 begleitete. Die Lithografien auf Basis der Bernatz'schen Skizzen wurden in zwei Bänden veröffentlicht. In englischer Sprache erschien "Scenes in Ethiopia" und zu deutsch: "Bilder aus Aethiopien", Bd. 1 "Aden und das heilige Tiefland der Danakil"/ Bd. 2 "Das Hochland von Schoa", Stuttgart 1854.
Zum Künstler: 1802 geboren in Speyer. 1821 ging Johann Martin Bernatz nach Wien, um dort die Bauschule zu besuchen. Von 1825 bis 1829 begann er eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien. Bernatz nutze seine Reisen durch Süddeutschland, das Salzburger Land und die Pfalz, um Zeichnungen von Baudenkmälern und Landschaftsstudien anzufertigen. Diese dienten als Vorlagen für seine Ölgemälde aus seinem Atelier in München. Er unternahm weitere Reisen ins Heilige Land 1836-1837 sowie 1840-1843 nach Indien und über die arabische Halbinsel nach Ostafrika. Dort besuchte er den Stamm der Danakil und das Königreich Schoa. Unter dem Titel „Scenes in Ethiopia“ erschien 1852 eine Edition mit 48 Farblithographien, die auf Bernatz´ Reiseskizzen basierten.