Schlenkerfäustel waren schwere Hämmer, die mit Holzstielen oder wie in diesem Fall mit flexiblen Halterungen versehen waren. Sie wurden beim Handbohrbetrieb, genauer gesagt beim sogenannten auswärtsgerichteten Bohren, benutzt. Bei dieser Variante wurde von unten nach oben pendelnd mit ausgestreckten Armen geschlagen, eben geschlenkert.
Das Fäusteleisen ist mittig durchbohrt zur Aufnahme des Helmes, der aus Stahlseil besteht und kreisförmig zu einem Haltebügel umgebogen ist. Um das Gezähe bei mehrstündigem Gebrauch fest im Griff zu haben, ist zur besseren Handhabung die Halterung mit Hanfseil umwickelt.
Auch im Freiberger Erzbergbau kamen Schlenkerfäustel zum Ersatz. Erstmals wurden sie offenbar 1857 während der Auffahrungen zum Bau des Rothschönberger Stollns von italienischen Bergleuten verwendet.