Diese figürliche Darstellung des Mons Argaios stimmt in ihrer Gestalt im Wesentlichen mit dem Objekt Nr. 259 überein. Unterschiede finden sich zum einen in den Maßen sowie in der künstlerischen Ausfertigung: Auf der Vorderseite ist die Struktur des Berges durch schuppenartig angeordnete Elemente sowie einzelne Felsknubben am Fuß des Berges wiedergegeben. Der mittlere Gipfel, auf dem die Figur des Adlers thront, überragt die beiden äußeren Gipfel deutlich. Unterhalb der mittleren Erhebung findet sich eine hörnerähnlich geformte Eintiefung, darunter eine mit Punktierungen verzierte, rundliche Wölbung. Die Rückseite hingegen fällt fast senkrecht herab und ist schematisch durch mehrere vertikal eingeritzte Linien dekoriert.
An diesem Objekt lässt sich sehr anschaulich nachvollziehen, dass die Darstellungen des Argaios in der Regel auf einige wesentliche Merkmale reduziert sind, die allerdings seiner reellen Gestalt entsprechen: Der Erciyes Daği zeichnet sich auch heute noch durch eine markante "Dreigipfeligkeit" aus. Die gepunktete Markierung in der Mitte könnte eine wirklichkeitsgetreue Darstellung des sog. "Kartin" sein, einem unterhalb des zentralen Gipfels des Berges anzutreffenden Trümmerfeld aus Lava. Zusammen mit der darüber befindlichen, hörnerähnlich gerformten Einkerbung bildet sie eine Struktur, die dem Kopf eines Tieres ähnelt (vgl. Objekt Nr. 259). Diese ist auch bei anderen Darstellungen des Mons Argaios markant wiedergegeben (s. Link: Gemme im British Museum).
(Zur Bedeutung des Mons Argaios im Allgemeinen siehe unten: Links/Dokumente: "Weitere Bronzestatue des Mons Argaios")
Dank für freundliche wissenschaftliche Untertsützung gilt: R. Suttner (Erlangen).