Die 5 cm starke Schicht aus weißlichem und sandigem Kalkmörtel ist mit Ziegelsplitt und Kieselsteinen versetzt. Abdrücke an der Rückseite verraten, dass der Verputz auf eine Lehm-Fachwerkwand aufgebracht worden war. Auf eine glatte, weiße Kalkgrundierung folgt die Malschicht.
Die Dekoration zeigt vor einem pfirsichfarbenen Hintergrund einen nach rechts blickenden Vogelkopf über einem rotorangenen, bogenförmig geschwungenen Streifen. Kopf und Hals sind blau befiedert, am Hinterkopf sind die Federn verlängert. Unmittelbar oberhalb des Schnabel ist auf der Stirn ein gelber Fleck zu sehen. In der Umgebung des Auges sind die Seiten rot gefärbt.
Der abgebildete Vogel lässt sich zweifelsfrei als Fasanenmännchen (Phasianuscolchicus) identifizieren. Zu den gattungstypischen Merkmalen des Hahns gehören die leuchtend roten Hautlappen an den Seiten und die „Federohren“, die zur Balzzeit leicht aufgestellt sind. Der Streifen unterhalb des Kopfs könnte zur langen Schwanzfeder eines weiteren Individuums gehören.
Das Freskofragment wurde bei Ausgrabungen in Ladenburg 1969 in einem Raum mit Hypokaustanlage, der zu einem römischen Gebäudekomplex gehörte, gefunden.