Bei diesen Exponaten handelt es sich um zwei Gebetsbücher aus dem Jahr 1833. Ein handschriftlicher Eintrag weist David Samson Eisendrath aus Dorsten als ursprünglichen Besitzer aus. Im Rahmen einer Schenkung der heute in den USA lebenden Familie gelangten die beiden Bücher im Oktober 2014 nach Dorsten.
Die beiden Bände stammen aus einer sehr bekannten jüdischen Druckerei in Sulzbach (i.d. Oberpfalz), die vom 17. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert von großer Bedeutung für das deutsche und europäische Judentum war. Der Wittelsbacher Herzog, Pfalzgraf Christian August (1632-1708) übertrug erstmals an den aus Prag stammenden Juden Isaak ben Jehuda Jüdels das Buchdruckprivileg. Damit ermöglichte er die Einrichtung einer Druckerei für hebräische Schriften. Besonders unter der Führung der Wiener Familie Lipman Fraenkel, die 1699 den Privilegbrief erhielt, erlangte die jüdische Druckerei dann eine europäische Reichweite. Eisendraths Machsorausgaben stammen aus dieser Zeit.
Die Gebetbücher David Samsons enthalten nicht nur den hebräischen Text des „Machsor“ und eine deutsche Übersetzung, sondern auch mindestens einen, ebenfalls deutschen Kommentar. Band 1 ist für die Hohen Feiertage Rosch ha-Schanah und Jom Kippur gedacht, Band 2 für die Festtage Sukkoth, Pessach und Schawuot.