Diese schwarze, weitmündige Terrine wurde im 2. Jahrhundert hergestellt und diente als Urne auf einem germanischen Gräberfeld. Sie wurde 1899 auf dem Gallberg zwischen Fohrde und Hohenferchesar (Lkr. Potsdam-Mittelmark) durch den Urgeschichtsforscher und praktizierenden Landarzt Dr. Richard Stimming ausgegraben und gelangte zusammen mit mehreren 100 anderen Urnen durch Ankauf 1928 in die Museumssammlung.
Sie trägt ein für diese Zeit typisches Dekor, das mit Hilfe eines Rollrädchens in den noch weichen Ton vor dem Brennprozess eingedrückt wurde.
Das Besondere an diesem Gefäß ist, dass neben der üblichen geometrischen Verzierung auch ein Pferd dargestellt wurde. Das Pferd trägt Zaumzeug: vom Maul führt ein Riemen zum Rist, ein weiterer führt um den Bauch und ein dritter vom Rücken bis zum Schwanz. Für diese Zeichnung wurde ein einreihiges Rädchen verwendet. Am Pferdehals und rings um das Pferd sind neun kreisförmige Abdrücke vom Rollrädchenkopf in unregelmäßigen Abständen eingedrückt, die an die Sterndarstellungen auf der Himmelsscheibe von Nebra erinnern.
Vergleichbare Tierdarstellungen auf Tongefäßen der elbgermanischen Bevölkerung sind nicht bekannt.