Das kleinformatige Gemälde entstand während Kirchners Sommeraufenthalt auf Fehmarn oder wenig später. Im Juli 1912 waren der Künstler und seine Freundin Erna Schilling gemeinsam auf die Ostseeinsel gereist. Auch die folgenden beiden Sommer verbrachte das Paar dort. „Zwei Badende“ illustriert die skizzenhafte Herangehensweise des Malers: Die Komposition lässt vermuten, dass hier dieselbe Figur – möglicherweise stand ihm Erna Modell – in einer Art Bewegungssequenz wiedergegeben ist. Der Kontrast aus Rosa und Hellblau wird durch schwarze Umrandungen akzentuiert. Die großen Steine im Hintergrund verschmelzen mit den beiden Figuren, deren entgegengesetzte Posen sich im Bild zu einer Pyramide ergänzen. In ihrer angedeuteten Körperdrehung besitzen die zwei weiblichen Akte eine beinahe dreidimensionale Qualität. Tatsächlich beschäftigte sich Kirchner im Jahre 1912 intensiv mit dem Medium Skulptur und schuf mehrere Holzfiguren (vgl. „Stehende“, B III 118). | Aya Soika