Zwei hochrechteckige, aus Lindenholz geschnitzte Altarbilder, die mit halbplastischen, realistisch ausgeführten Figuren versehen sind. Die von Johannes Büscher, Bildhauer an der Wiedenbrücker Schule, geschnitzten Bildnisse stammten von dem ersten Altar der klinikeigenen Anstaltskirche St. Elisabeth der Heilanstalt Warstein. Die eine Tafel zeigt Jesus bei der Segnung der Ehebrecherin (Lukas-Evangelium). Die andere zeigt ihn bei der Heilung des blinden Bartimäus (Markus-Evangelium). Die ursprünglich farbig gefassten Schnitzereien wurden später, dem Zeitgeschmack entsprechend, mit grauen Farben übermalt. Auf diese Weise sollten sie einen steinernen Eindruck erwecken. Wie durch ein Klebeetikett auf der Rückseite hervorgeht, wurden die Bildwerke nach ihrer Fertigstellung als Expressgut mit der Bahn an „Herrn Bau-Inspektor Körner Wohlgeboren Warstein über Rheda, Lippstadt, Warstein“ übersandt. Derselbe war für den Bau und die Ausstattung der Kirche tätig.
Mit der im Jahr 1907 im neoromanischen Stil errichteten St. Elisabeth Kirche bildete sich innerhalb der Anstalt eine selbstständige Kirchengemeinde mit eigenem Anstaltsgeistlichen. Der seit 1936 angestellte Pfarrer und überzeugte Nationalsozialist Dr. Lorenz Pieper ließ die alten Altarbilder entfernen. Er ließ sie durch von der regimetreuen Künstlerin Josefa Berens-Totenohl angefertigte Tafelbilder ersetzen, welche die vier Heiligen Tarzisius, Lucia, Elisabeth von Thüringen und Vinzenz Paul zeigten.
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