Die Lithografie zeigt vor einem Ausblick auf den "Mont Terrible" (heute Mont Terri) im Schweizer Kanton Jura die "Pierre-Percée", einen steinzeitlichen Lochstein im Schweizer Dorf Courgenay. Der wohl 5000 Jahre alte Megalith stellt vermutlich den Zugangsstein für einen Dolmen, ein aus mehreren Steinblöcken errichtetes Grab, dar. Die runde Öffnung wird als so genanntes Seelenloch bezeichnet und findet sich bei vielen Megalithgräbern. Möglicherweise stellten sich die Menschen der Megalithkulturen vor, dass die Seele des Verstorbenen durch diese Löcher entweichen konnte.
Die Lithografie erschien 1828 zusammen mit drei weiteren Grafiken (s. auch HM_0_08155) in einem kleinen, zwölf Seiten umfassenden Heft, das die römischen Altertümer in der Gegend von Mandeure und des Schweizer Ortes Porrentruy (Pruntrut) vorstellt. Das Heft wurde bei Godefroy Engelmann in Mulhouse gedruckt. Engelmann war ein französischer Pionier der Lithografie und gilt als Erfinder der Chromolithografie. Die Vorlagen und Zeichnungen für die Grafiken des Bandes lieferten unterschiedliche französische Künstler, die z.T. von Engelmann selbst rekrutiert wurden. Herausgeber war der französische Jurist, Politiker und Schriftsteller Philippe de Golbéry. In gleicher Konstellation und Zusammenarbeit entstanden mehrere Publikationen. [Johanna Kätzel]