Die Turnhalle der Villa Gutmann zählt wegen der überragenden Qualität ihrer expressionistischen Architektur nicht nur zu den bedeutendsten Werken Reinhold Mohrs, sondern überhaupt zum Besten, was seinerzeit im Land Brandenburg an Innenarchitektur geschaffen wurde. Zu ihrer Ausstattung gehört neben der hier erstmals installierten Prismenbeleuchtung, die Mohr später auch in anderen Bauten verwendete, so in den Foyers des Städtischen Krankenhauses und des Wasserwerkes III am Werderschen Damm, ein großer Ofen mit einer Verkleidung aus rot- und schwarzglasierten Veltener Kacheln. An der südlichen Schmalseite der Halle gelegen und damit zugleich ihr Blickfang, besitzt der Ofen in der linken Hälfte eine mit dem Schornstein auf der Außenseite verbundene Heizvorrichtung. Die aufsteigende Warmluft wird über spezielle Luftöffnungen in den Raum geleitet. In der Mitte des Ofens befindet sich eine „mit Messingdraht versehene Schiebetür“, durch die sich der Altan auf der Südwestecke betreten lässt. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.r.: Luftheizung. Die Kacheln in Velten gebrannt. / R. Mohr.