Blick vom Dorf Berg auf die Stadt, das Schloß und den Park
„Dieses kurze Stück Weges wurde zwar schon … zurückgelegt, jedoch von der entgegengesetzten Seite, und die Gegend mit allen ihren Aussichten erscheint daher, wenngleich von demselben Ort gesehen, dennoch wegen veränderter Direktion sehr verschieden. … von diesem Platze sehe ich fast den ganzen Park vor mir ausgebreitet, und unmittelbar zu meinen Füßen kann ich, hoch über die Dächer der Stadt gestellt, im größten Detail ihre Straßen, das Schloß (dessen Türme noch nicht zu mir emporreichen), den Lucie-See, die Blumengärten mit dem pleasureground, alles wie auf einer Karte überblicken, wobei der Himmel durch dichte Laubgewölbe hier völlig verdeckt wird, um nur den Blick in die Tiefe zu gestatten. Ein kleiner Gras- und Obstgarten umgibt das Haus, in dessen Bezirk die Ruine der ältesten Kirche der Oberlausitz steht … Sie ist, obgleich klein, doch in architektonischer Hinsicht nicht uninteressant, und sehr malerisch inmitten des alten, von hohen Linden beschatteten Kirchhofs gelegen. S. für diese Aussicht Tab. XXXII.“ (199 f)
Bez. rückseitig mit Bleistift: No. 35, Blick auf den Park, gesehen vom Dorf Berg, mit Feder: IIXXX
Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte 1834 sein Werk "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau". Der Fürst hatte seit 1825 daran gearbeitet und wollte, seine „kleine Broschüre“ mit einem Atlas zu verbinden, „der den Plan des Muskauer Parks und die schönsten Ansichten enthält, in der Repton’schen Manier, wie es war und ist“.
Auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels wurde der Berliner Landschaftsmaler August Wilhelm Schirmer im Frühjahr 1832 mit den Vorzeichnungen zu diesen Illustrationen beauftragt. Im Juni kamen Schinkel und Schirmer nach Muskau und Schirmer blieb für zwei Wochen, um Zeichnungen und Aquarelle anzufertigen, in die der Fürst seine Änderungswünsche eintragen konnte. Auf dieser Basis entstanden die Lithographien zum Atlas der "Andeutungen".