Mit der nationalsozialistischen Gleichschaltung wurde Ende März 1933 der Deutsche Luftsportverband (DLV e. V.) gegründet. In ihm wurden durch den damaligen Reichskommissar für die Luftfahrt Hermann Göring (1893-1946) sämtliche deutschen Luftsportorganisationen und -vereine neu geordnet.
Bei der Deutschlandfahrt vom 19.-20. Mai 1934 wurde eine unbekannte Anzahl an Fallschirmposten von Bord des Luftschiffes abgeworfen. Dazu wurden braune Papierumschläge mit gedruckter Aufschrift mittels Papierfallschirm abgeworfen, eingelegt war ein Anschreiben an den jeweiligen Ortsbürgermeister.
Als Absenderangabe steht in der linken oberen Ecke:
Abs.: Deutscher Luftsport-Verband
Berlin W35, Blumes Hof 17
Adressiert an:
An die Stadtverwaltung ……….
Handschriftlich ergänz um den jeweils überfahrenen Abwurfort. Über den ganzen unteren Rand ist ein Hinweis an den Finder aufgedruckt:
Der ehrliche Finder dieser Fallschirmpost darf den Fallschirm als Andenken an die Deutschlandfahrt 1934 des „Graf Zeppelin“ behalten. Dafür wird gebeten, diesen Brief umgehend dem Herrn Bürgermeister des Ortes zu übergeben. Deutscher Luftsport-Verband.
Der hier gezeigte Beleg wurde über am 19. Mai 1935 gegen 16:00 Uhr über Croppenstedt (korrekt: Kroppenstedt) mittels Fallschirm abgeworfen. Der Verwaltungsbericht der Stadt Kroppenberg berichtet für das Jahr 1934:
Am 19. Mai um 16:00 Uhr überflog das Luftschiff Graf Zeppelin unsere Stadt und warf einen Bittbrief vom Luftsportverband mittels Papierfallschirm in der Nähe des Rathauses ab. Die Stadt spendete 20 RM an den Luftsportverband.