Die Verwendung von Spolien, von Bauteilen älterer Gebäude, für Neubauten war seit der Antike gängige Praxis. Um 1200 schmückte der Ornamentstein, der mit einer Weinranke – Symbol für die Feier der Eucharistie und ein Verweis auf die Verbundenheit von Christus mit den Gläubigen – verziert ist, wohl ein Pfeilerkapitell oder die Kämpferzone einer Arkade. Später wurde der Sandsteinblock für die Errichtung des Fundaments der spätgotischen Pfarrkirche von Unterregenbach (Lkr. Schwäbisch-Hall) wiederverwendet. 1914 wurde das Fragment in der bereits 1581 abgebrochenen Nordwestecke der Pfarrkirche gefunden, ausgebaut und für die Altertümersammlung erworben.
[Sophie Rüth]