Eine Grafik aus dem Zyklus "Pfälzer Landschaften und Sehenswürdigkeiten" des deutschen Landschaftsmalers Fritz Bamberger. Unten links ist die Nr. 134, unten rechts steht "Neukastel 6.9.64", oben links in Bleistift die Nr. 2. Das Aquarell ist in gedeckten Braun-, Grün- und Grautönen gehalten. Abgebildet sind der Burgfelsen und die nur noch wenig erhaltenen Reste der Burgmauern. Deutlich sind die in den Felsen geschlagenen Balkenlöcher und ein Toreingang zu erkennen. Blick auf die Unterburg von Nordwesten her. Hinter der Burg ragt ein Sandsteinfelsen empor.
Die Höhenburg wurde auf einem Ausläufer des Föhrlenbergs erbaut. Ein genaues Baudatum ist nicht bekannt. Es gibt auch keine Spuren für einen Bau aus römischer Zeit, auf den der Name deuten könnte. Vom 12. bis Ende des 13. Jahrhundert belegen Quellen ein Reichsministerialengeschlecht von Neukastel und die Existenz von Neukastel als Reichsburg. 1246 wurde die Burg an König Konrad IV. übergeben. Mitte des 14. Jahrhunderts ging die Burg an die Pfalzgrafen bei Rhein und das Lehen in den folgenden Jahrzehnten an verschiedene Personen. Während der Teilung der Kurlande ging Neukastel an den Herzog von Zweibrücken-Simmern.
Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg zerstört, aber durch Herzog Ludwig II. von Pfalz-Zweibrücken wieder aufgebaut. 1591 wurde die Burg an Johann Kasimir von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg übertragen, welcher sie 1611 übernahm. Dessen Pläne, die Burg zu modernisieren und bewohnbarer zu machen wurden, auch aufgrund des Dreißigjährigen Kriegs, nicht umgesetzt. Dieser wandte sich beeinflusst durch seine Heirat mit der schwedischen Prinzessin Katharina Wasa gen Schweden. 1689 wurde die Burg durch französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Die Burgruine befinet sich in der Nähe von Leinsweiler im Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz. [Kathrin Koch]