Aus der früheisenzeitlichen Billendorfer Phase der Lausitzer Kultur stammt ein kalottenförmiger Ringfußknopf, der als Riemenverteiler Teil des Pferdezaumzeugs war. Vier leicht ausgestellte Stege verbinden einen Bronzering direkt mit dem Rand der gewölbten Kalotte. Diese kalottenförmigen Ringfußknöpfe sind eine Leitform früheisenzeitlicher Männergräber der westlichen Hallstattkultur mit Pferdezaumzeug, zum Teil mit Resten von vierrädrigen Wagen und Waffen. In den Kerngebieten ihrer Verbreitung – Bayern und Böhmen – gehören die Ringfußknöpfe in die Stufe Hallstatt C1. Peripher, an Oberrhein und oberer Donau wie auch weiter südöstlich, wurde der Typ zum Teil länger tradiert, doch liegen diese Regionen weiter von der Lausitz entfernt als Böhmen, von wo das Stück wohl noch in Hallstatt C1 in die Oberlausitz importiert wurde. Der Ringfußknopf gelangte wohl stellvertretend für das komplette Zaumzeug eines Reitpferdes oder eines Gespanns in ein Grab des 8. bis 7. Jahrhunderts v. Chr. Ein einzelner Ringfußknopf stammt auch aus Grab 76 von Kietrz (Polen), einem großen Gräberfeld der schlesischen Lausitzer Kultur an der mährischen Pforte, dort wohl über die Osthallstattkultur Südmährens vermittelt.