Ansicht des Tempels des Antoninus Pius und der Faustina. Die Signatur ist links unterhalb des Stichs: „J.C.J. Friedrich. sc: secundum Piranesi.“ und der Titel auf Italienisch in der Mitte „Veduta del Tempio di Antonino e Faustina in Campo Vaccino“. Gestochen wurde der Stich von Johann Christian Jacob Friedrich aus Dresden, nach einer Vorlage von Giovanni Battista Piranesi. Der Stich ist Teil einer Sammlung und am oberen rechten Rand mit der Nr. 17 versehen. Piranesi war Architekt, Kupferstecher und Archäologe. Piranesis „Vedute di Roma“, eine Sammlung von Ansichten Roms fanden in Form von Musterbüchern weite Verbreitung. Berühmt wurden sie aufgrund der sehr detaillierten Darstellungen der antiken Bauten, die zur Vermittlung architektonischer Stilelemente dienten. Piranesi fügte zu seinen Stichen meist weitere Informationen zu den dargestellten Bauwerken hinzu. Diese fehlen in den Kopien Friedrichs.
In der Frieszone befindet sich die Inschrift: „ DIVO ANTONINO ET / DIVAE FAVSTINAE EX S[ENATVS] C[SONSVLTO]“, (Dem vergöttlichten Antoninus und der vergöttlichten Faustina auf Senatsbeschluss).
Blick von Süden auf die Vorderseite des Tempels. Korinthische Säulen tragen den Tempel. Rechts sind noch Reste des antiken Frieses auf den Balken zu sehen. Im Verlauf der Jahrhunderte wurden bauliche Ergänzungen, wie etwa das Dach, vorgenommen. Um den Tempel herum gehen Menschen ihrem Alltag nach oder sind ins Gespräch vertieft.
Der Tempel wurde 141 n. Chr. von Kaiser Antoninus Pius für dessen verstorbene Frau Faustina errichtet. Durch dessen Nachfolger wurde der Tempel auch Antoninus Pius gewidmet. Er befindet sich auf dem Forum Romanum und wurde im Mittelalter zur Kirche San Lorenzo in Miranda umgewidmet. [Kathrin Koch]