Ansicht der Piazza del Quirinale mit Dioskurenbrunnen. Die Signatur ist links unterhalb des Stichs: „J.C.J. Friedrich. sc: secundum Piranesi.“ und der Titel auf Italienisch in der Mitte „Veduta della Piazza di Monte Cavallo“. Gestochen wurde der Stich von Johann Christian Jacob Friedrich aus Dresden, nach einer Vorlage von Giovanni Battista Piranesi. Der Stich ist Teil einer Sammlung und am oberen rechten Rand mit der Nr 12 versehen. Piranesi war Architekt, Kupferstecher und Archäologe. Piranesis „Vedute di Roma“, eine Sammlung von Ansichten Roms fanden in Form von Musterbüchern weite Verbreitung. Berühmt wurden sie aufgrund der sehr detaillierten Darstellungen der antiken Bauten, die zur Vermittlung architektonischer Stilelemente dienten. Piranesi fügte zu seinen Stichen meist weitere Informationen zu den dargestellten Bauwerken hinzu. Diese fehlen in den Kopien Friedrichs.
Im Zentrum der Vedute ist der Dioskurenbrunnen auf der Piazza del Quirinale. Flankiert wird der Brunnen von den beiden Statuen der Dioskuren Castor und Pollux mit ihren Pferden. Nach diesen Pferdestatuen wurde der Quirinal auch als „Monte Cavallo“ (Pferdehügel) bezeichnet. Der erste Brunnen wurde 1589 von Giacomo della Porta entworfen. Erweitert und Umgestaltet wurde der Brunnen Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts. Das Original von Piranesi entstand bevor der Obelisk 1786 zwischen den Dioskurenstatuen aufgestellt wurde. Rechts ist der Quirinalspalast, links die Scuderie del Quirinale. [Kathrin Koch]