Die Suche und Erkundung von Salzlagerstätten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beförderte die Entwicklung der Tiefbohrtechnik und damit die Notwendigkeit, entsprechend aussagekräftiges Lehrmaterial zur Verfügung zu haben. Ab Mitte der 1820er Jahre wurden verstärkt Modelle von Bohrinstrumenten für die Ausbildung an der Bergakademie eingesetzt.
Die Modelle wurden im Maßstab von etwa 1:6 angefertigt und in einem hölzernen Behältnis eingelassen. Von ehemals 19 Komponenten sind acht erhalten, unter anderem eine Bohrstange mit hölzerner Lehre, ein Hohlhaken, ein Feilbohrer sowie ein doppelter und ein einfacher Haken. Sie stammen vom Bohrversuch bei Kötzschau. Derartige Modelle dürften aufgrund ihrer technischen Belanglosigkeit nicht häufig aufgehoben worden sein. Umso höher ist heute ihr dokumentarischer Wert, der viel über den Anfang der Tiefbohrtechnik Aufschluss gibt.