Zwischen zwei mächtigen Berggipfeln des Hindukusch-Gebirges liegt eine Stadt, deren kubische Gebäude wie eine kleinere, dritte Bergkuppe aufgetürmt zu sein scheinen. Den Vordergrund nimmt auf ganzer Breite ein Fluss mit spiegelnder Wasseroberfläche ein. Wie ein Riegel schiebt sich am Ufer eine Mauer zwischen Fluss und Stadt und stößt rechts an einen hoch aufragenden Torbau. Am linken BIldrand wird der Fluss von einer reich verzierten Brücke überspannt. Die Kuppe des rechten Bergmassivs formt sich zur Silhouette eines Bergdorfes oder einer Festung. (vielleicht handelt es sich dabei um das Dorf Babur, vgl. K 3076). Möglicherweise handelt es sich dort um den Ort, der in dem Gemälde "Eselstreiber im Hochgebirge" dargestellt ist und das Wilhelm Pramme einen Tag zuvor auf seinem Weg durch Afghanistan malte.
Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren. Er hatte durch den frühen Tod seines Vaters eine entbehrungsreiche Jugend. Zur Sicherung der Familienexistenz erlernte er den Beruf des Lithographen, konnte diesen aber aus gesundheitlichen Gründen nicht lange ausüben. Durch Ausstellungen und Verkauf seiner eigenen Werke bestritt er seinen Lebensunterhalt. Auf diese Weise finanzierte er auch seine Weltreise. 1930 wurde Wernigerode zu seiner Wahlheimat. Als freischaffender Künstler erlangte er Bekannt- und Beliebtheit, er wurde zum "Harzmaler". Wilhelm Pramme verstarb 1965 in Wernigerode.