Es ist nicht leicht, sich auf diesem Blatt zu orientieren, denn Mohr zeigt hier nicht die seinerzeit bestehende Situation um das Berliner Tor. Bis auf das teilzerstörte Eckhaus Berliner Straße 11, eine 1756 erbaute „Kaserne für Beweibte“, hatte sich ohnehin nichts von der Vorkriegsbebauung erhalten. Einigen Lageskizzen (vgl. u.a. AT-2015-245 und AT-2015-246) ist zu entnehmen, dass Mohr rings um das Tor an eine von barocken Vorbildern inspirierte, regelmäßige Gestaltung dachte. Der kreisrunde Platz sollte demnach – ähnlich wie an der berühmten Kreuzung der „Acht Ecken“ – von konkav eingerundeten Häusern umstanden werden. Vor den dreigeschossigen und mit Walmdächern gedeckten Häusern sah er direkt am Kreisverkehr vier skulpturengeschmückte Kolonnaden vor. Offenbar dachte er jedoch nicht an den Erhalt der erst 1901 mit der Versetzung des Tores errichteten Flügelbauten, von denen der rechte noch heute existiert. Diese und andere Pläne wurden mit Abriss des Tores 1952 jedoch zur Makulatur. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.: Zur Erhaltung des Berliner Tores Situationsentwurf.