Ansicht des Innenraums des Pantheons in Rom. Die Signatur ist links unterhalb des Stichs: „J.C.J. Friedrich. sc: secundum Piranesi.“ und der Titel auf Italienisch in der Mitte „Veduta interna del Panteon“. Gestochen wurde der Kupferstich von Johann Christian Jacob Friedrich aus Dresden, nach einer Vorlage von Giovanni Battista Piranesi. Der Stich ist Teil einer Sammlung und am oberen rechten Rand mit der Nr. 30 versehen. Piranesi war Architekt, Kupferstecher und Archäologe. Piranesis „Vedute di Roma“, eine Sammlung von Ansichten Roms fanden in Form von Musterbüchern weite Verbreitung. Berühmt wurden sie aufgrund der sehr detaillierten Darstellungen der antiken Bauten, die zur Vermittlung architektonischer Stilelemente dienten. Piranesi fügte zu seinen Stichen meist weitere Informationen zu den dargestellten Bauwerken hinzu. Diese fehlen in den Kopien Friedrichs.
Blick von Westen durch zwei korinthische Säulen hinein in den Innenraum des Pantheons. In der Halle der Rotunde sind ins Gebet oder in Gespräche vertiefte Menschen. Auf der rechten Seite ist der Altarraum. Die dem Betrachter gegenüberliegende Seite zeigt den geometrischen Wanddekor des Pantheons. Im unteren Teil der Wand sind mehrere halbrunde Nischen sowie Ädikulä mit Statuen. Die oberen Zonen sind mit verschiedenen geometrischen Formen verziert. Ganz oben in der Mitte der Kuppel ist ein großes Loch, das Opaion, durch das Licht auf den Altar hinabscheint.
Das Pantheon wurde im 2. Jahrhundert auf dem Marsfeld errichtet. Es wird angenommen, dass es als Tempel für verschiedene, wenn nicht alle römischen Götter diente und deren Statuen beherbergte. Anfang des 7. Jahrhunderts wurde das Pantheon durch Kaiser Phokas an Papst Bonifatius IV. geschenkt. Seither dient es als christliche Kirche mit dem Namen Santa Maria ad Martyres. [Kathrin Koch]