Die Zeichnung wurde von Prof. Michael Wentzel wohl während seines Aufenthaltes in Italien (1828-1831) gefertigt. Sie ist oben rechts mit "Pappeln Siraqura 1t Oct." beschriftet. Deutlich ist die mit Bleistift ausgeführte Vorzeichnung erkennbar. Die Grafik zeigt einen Blick, über einen Geländeeinschnitt zu einer steilen Felswand, auf welcher zwei Häuser und pappelartige Vegetation zu sehen sind. Rechts in der Felswand ist die Grotte „Ohr des Dionysos“ zu erkennen. Das „Ohr des Dionysos“ ist ein etwa 65 m tief, 23 m hoch und bis zu elf Metern breiter künstlicher, in den Felsen geschlagener Steinbruch. Der Eingang ähnelt tatsächlich in seiner Form einem menschlichen Ohr, zudem gibt es in der Grotte das Phänomen, dass sich durch Form und Höhe der Schall verstärkt und eine besondere Akustik vorliegt.
Entstanden ist die künstliche Höhle beim Abbau von Kalkstein, denn das „Ohr des Dionysos“ ist Teil einer der zehn „Latomien“, der unterirdischen Steinbrüche, in denen das Material zum Aufbau der antiken Stadt gewonnen wurde. Die „Ohrengrotte“ ist Teil der „Latomia del Paradiso“, eines Steinbruchs, in dem wegen der Qualität des Gesteins überwiegend unterirdisch in Grotten stufenförmig abgebaut wurde.