Das Münzrecht war im Mittelalter ein landesherrschaftliches Hoheitsrecht. Es wurde in den Territorien der geistlichen und weltlichen Regenten ausgeübt. Die ab 1243 entstandene Grafschaft Limburg gehörte zum Besitz der Grafen von Limburg aus dem Hause Altena-Isenberg. Spätestens unter Graf Dietrich IV. (*um 1330, †1400/01) von Limburg wurden in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts eigene Münzen geprägt. Unter seinen Nachfolgern Dietrich V. und Wilhelm I. (*1385, †1457/59) nahm die Prägetätigkeit weiter zu. Mit Johann I. endete 1511 die Münzprägung der damals erloschenen Hauptlinie des Grafenhauses Limburg.
Die im 14. und 15. Jahrhundert geschlagenen Pfennige der Grafen von Limburg entsprachen den Prägungen der Grafen von der Mark. Die Limburger Münzen fanden eine europaweite Verbreitung, wie Hort- und Schatzfunde belegen. 1439 ist mit Dietrich von der Winterbach für die Burg Hohe Limburg ein Münzmeister belegt. Allerdings war die Residenz an der unteren Lenne nicht die wichtigste Münzstätte des Grafenhauses. Ein großer Teil der Münzen wurde anscheinend in der Herrschaft Broich sowie im Stiftsbezirk Rellinghausen geschlagen.
1252 verlieh der damalige Gegenkönig Wilhelm von Holland (1254–56 römisch-deutscher König) an Graf Dietrich I. von Limburg das Marktrecht. Im Kampf gegen die Staufer versuchte Wilhelm, Bündnispartner zu gewinnen. Durch die Vergabe von Privilegien und Belehnungen sollten sie sich gewogen zeigen. Das mittelalterliche Münzrecht sowie das Marktprivileg verleiteten Heimatforscher zur Annahme, Graf Dietrich I. von Limburg habe 1252 in (der sehr viel jüngeren Stadt) Hohenlimburg einen Wochenmarkt eingeführt.
Gegen die sogar durch Medaillen und Stadtfeste gefeierte Vermutung sprechen mehrere Gründe. Die im Limburger Besitz befindlichen Herrschaften Broich und Styrum an der unteren Ruhr lagen wegen ihrer Nähe zur Fernstraße des Hellwegs deutlich verkehrsgünstiger. Seit dem 13. Jahrhundert ist beim Altenhof in Mülheim an der Ruhr, ein alter Besitz des Grafenhauses Isenberg-Limburg, ein Markt belegt. Er war die Keimzelle der späteren Stadt.
Grundsätzlich ist es auch fraglich, ob das 1252 verliehene Marktrecht vom Grafenhaus Limburg und ihren Nachfahren überhaupt genutzt wurde.
1978 zeigte die Volksbank Hohenlimburg ihr Geschichtsbewusstsein. Nach Beratung durch den damaligen Museumsleiter ließ sie auf ihrer gläsernen Eingangstür einen Limburger Pfennig Dietrichs IV. einschleifen.
Ralf Blank