Ansichtskarte mit vier chromolithographischen Ansichten, rechts oben betitelt "Gruss aus Schwiebus". – Oben links "Kath. Kirche" von Südwesten. – Oben Mitte "Apotheke mit Rathhaus". – Oben rechts "Bahnhof". – Unten links "Ecke Markt mit Kirchstrasse". – Zwischen den Bildern Blüten und Blätter. – Am linken Rand oben in Kleindruck: "Verlag v. J. A. Klemm, Schwiebus."
Rechts unten Textfeld, mit Bleistift beschriftet: "Liebe Karl und Mathilde und Kinder und Emma / Wie Angenehm ist das wenn man kann die Mei luft genießen und noch dazu das Herliche Wetter / habe mir aber schon lassen zwei Zähne hier ziehen das hat viel Schmerz gekostet / Gruß Ernestine".
Anschriftenseite mit ganzseitigem grauen Linienvordruck "Postkarte", mit Bleistift adressiert "(An) Herrn Karl Wende (in) Berlin / Admiral Straße No. 34 vorn II Tp". –Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke, abgestempelt "SCHWIEBUS 28.5.00.6-7N." – Links unten Stempel des Empfängerpostamtes: "Bestellt vom Postamte 26 / 29/5 . 00 / a / 7 1/4 - 8 3/4 V."
Im Berliner Adressbuch für 1900 ist der Adressat, der Kaufmann Carl Wende, mit der Wohnanschrift Berlin S, Admiralstraße 34 II verzeichnet. Karl (anfangs Carl) Wende (1863–1930) ist der Großvater mütterlicherseits des langjährigen Schriftführers der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg Hans Axthelm (1928–2001). Seine Frau, die im Postkartentext mit angeredete Mathilde Wende geb. Schulz (1868–1930), stammte aus dem Kreis Züllichau-Schwiebus (geboren in Gräditz). Vermutlich ist die Absenderin ihre Schwester und wohnte vielleicht weiterhin in Gräditz, von wo sie zu einem Zahnarztbesuch in die nahe Stadt Schwiebus ging.
Provenienz: Nachlass Hans Axthelm, Berlin (Enkel des Adressaten).