Porträt von Johannes von Müller. Der Schweizer Geschichtsschreiber und Staatsmann ist hier als Brustbild nach links gewandt dargestellt. Sein Blick konzentriert sich auf einen Punkt außerhalb des linken Blattrandes. Er scheint Perücke mit Zopf zu tragen. Seine Kleidung ist einfach, sie besteht aus einer Jacke, darunter eine Weste und ein Halsbinder. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt.
Johannes von Müller studierte von 1769 bis 1771 Theologie an der Universität Göttingen. Er schloss ein Examen in Schaffhausen ab und ging dann nach einer kurzen Lehre als Professor nach Genf. Er recherchierte ausführlich für sein 1780 erschienenes Gesamtwerk "Die Geschichten der Schweizer". Dies erregte in Deutschland Aufsehen, und so verbrachte er einige Zeit in Weimar und lernte Johann Gottfried Herder kennen, bei dem sein Bruder Privatunterricht erhielt, sowie Johann Wolfgang von Goethe, zu dem eine lebenslange Freundschaft bestand. 1786 wurde er von Reichserzkanzler Friedrich Karl Joseph von Erthal nach Mainz als Hofbibliothekar berufen. Ein paar Jahre später wurde er 1791 von Leopold II. in den Adelsstand erhoben und durfte nun den Titel "Edler von Müller zu Sylvelden" tragen. Dies brachte ihn dann auch in die Politik, wo er beispielsweise Napoleon beeinflusste.
Das Blatt wurde als Stahlstich von Christian Gottfried Zschoch (1775-1833), Kupferstecher aus Dresden, hergestellt. Er soll dabei eine Vorlage von Johann Friedrich Baumann (1784-1830), ebenfalls zeitweise in Dresden tätig, genutzt haben. Das Blatt erweckt den Eindruck, das es einmal in einem Buch erschienen ist, jedoch konnte dazu bisher nichts näheres in Erfahrung gebracht werden. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und im Gleimhaus in Halberstadt.
Signatur: Baumann gez. Zschoch gest.
Beschriftung: I. v. Müller.
