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„asyk“

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00660]
„asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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Beschreibung

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Der „asyk“-Anhänger hat eine untypische abgerundete Form, wodurch die sonst eindeutige Herzform schwer zu erkennen ist. Der Rückenschmuck war ursprünglich feuervergoldet, was nur noch um den zentralen Karneol herum zu erahnen ist. Ansonsten wirkt der Anhänger komplett silbern. Der Hals ist sehr kurz und eine Röhre ist an den oberen Rand gelötet. Der Zylinder ist schlicht verziert, lediglich mit drei vertikalen, gerillten Linien. An dem Übergang von Hals zu Korpus sind außen auf beiden Seiten rechteckige Karneole in silbernen Zargen montiert. Neben der Zarge ist eine Öse angelötet, die zur Aufhängung dient. Die Form des Korpus wirkt wie ein breites Spitzoval. Die Ränder von Hals und Korpus sind umlaufend mit einer Reihe in Schlaufen gelegtem Draht, sowie einem Punktmuster und einem gezwirnten Draht verziert. Der zentrale Karneol ist mugelig und befindet sich in einer achteckigen Zarge, an der noch Vergoldungsreste zu erkennen sind. Die ehemals vergoldeten Muster sind als Gravierungen erkennbar. Von dem Rand nach innen gewandt befinden sich aneinandergereiht Blumen- oder Tulpenmuster. Die anderen Motive erinnern an gleichschenkelige Kreuze und Rautenmotive.

Material/Technik

Silber, Vergoldung, Karneole, graviert, gelötet, gefasst

Maße

Objektmaß: 24,2 x 17 x 1,7 cm, Gewicht: 443,5 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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