Die Karte zeigt die Gegend um das elsässische Weißenburg (Wissembourg) und die Verteidigungslinien an der Lauter während einer Episode des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-1748). Im Frühjahr 1744 hatte Karl Alexander von Lothringen mit kaiserlichen Truppen den Rhein überquert und weite Teile des Elsass überfallen. Es handelte sich um ein Manöver, um die Franzosen von einem weiteren Einfall in Flandern abzulenken. Während sich Prinz Karl rasch wieder zurückzog und nach Böhmen eilte, da Preußen erneut in den Krieg eingegriffen hatte, rückte ein großer Teil der französischen Armee aus Flandern ins Elsass ein. Am 5. Juli 1744 wurde Weißenburg wieder von französischen Truppen eingenommen. Auf Seiten der Franzosen kämpfte u.a. Marschall de Clermont-Tonnerre und auf Seiten der kaiserlichen Truppen Feldmarschall Friedrich Heinrich von Seckendorff.
Die Lauter-Linien (auch Weißenburger Linien) waren 1706 während des Spanischen Erbfolgekrieges durch den berühmten französischen Marschall Claude-Louis-Hector de Villars angelegt worden. Die Verteidigungslinie verlief im Zickzack entlang des südlichen Ufers der Lauter von Lauterbourg am Rhein bis Wissembourg. Sie diente zur Verteidigung des für Frankreich neu hinzugewonnenen Elsasses. [Johanna Kätzel]