Tüllenspitzen werden aus den Röhrenknochen von Schafen und Ziegen hergestellt. Für die Spitze wird ein Ende des Knochens schräg abgetrennt. Da bei dem Großteil der Stücke Hinweise auf eine klare Funktionszuweisung fehlen, wird ihre Verwendung kontrovers diskutiert. Häufig wird eine Benutzung als Lanzenspitze oder Pfriem angenommen. Die Objektgruppe tritt ab dem Neolithikum bis zur älteren römischen Kaiserzeit und im Frühmittelalter auf. Ein markanter Schwerpunkt liegt in der vorrömischen Eisenzeit. An der Spitze und der Tülle finden sich Bearbeitungsspuren in Form von schräg verlaufenden, kurzen Kratzern (ähnlich Raspelspuren). Entsprechende Herstellungsspuren treten an mehreren Tüllenspitzen aus dem Pritzerber See, Lkr. Potsdam-Mittelmark auf (Schatte 2013, 93-94): Eine Tüllenspitze konnte mit Hilfe der Radiokarbondatierung in die frühe Bronzezeit (um 2000 v. Chr.) datiert werden. Dieses Ergebnis lässt eine eintsprechende zeitliche Einordnung gleichgestalteter Objekte annehmen (Schatte 2013, 26 Abb. 14).
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