Die mittelalterliche Burg Falkenstein liegt malerisch auf einem Bergsporn über dem Selketal. Carl Irmer betont in diesem kleinen Gemälde jedoch nicht die Wehrhaftigkeit und Uneinnehmbarkeit der trutzigen Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert mit hoch aufragendem Bergfried, steiler Schildmauer, sieben Toren und Zwinger. Stattdessen liegt die Burg fast auf Augenhöhe des Betrachters und wird von den Bäumen, die den steilen Hang emporklimmen, umspielt. Eine gewisse Erhabenheit entsteht durch den tiefen Horizont, so dass die Burg in den luftig hellblauen Himmel ragt und über dem weit in die Ferne reichenden Tal thront.
Carl Irmer zählt zu den Vertretern der Düsseldorfer Malerschule. Die von der Romantik geprägte Landschaftsmalerei wird in seinen Bildern durch eine stimmungsvolle Zartheit aufgelockert. Seit Ende der 1870er Jahre unternahm er mehrere Reisen in den Harz.