Der aus Lübeck stammende Künstler studierte von 1867 bis 1870 an der Dresdner und daran anschließend bis 1875 an der Münchner Kunstakademie. Nach langjährigen Aufenthalten in Frankreich und München ließ er sich 1895 in Dresden nieder, wo er zum Professor und Leiter des Ateliers für Genremalerei an der Dresdner Kunstakademie ernannt wurde.
Unter seinen Interieurdarstellungen nehmen die Waisenhausbilder einen besonderen und umfangreichen Platz ein. 1884 entstanden seine ersten Gemälde zum Thema der zunehmend verbreiteten Waisen- und Altenhäuser. Vermutlich anlässlich seiner Reisen 1900 und 1901 nach Danzig, entstand dieses Gemälde des dortigen Waisenhauses. In einem großen hellen Raum sitzen mehrere Mädchen essend an langen Tischreihen. Auf einen freien Platz wartend, stehen noch weitere Kinder am linken Bildrand. Auf der rechten Seite des Bildes bilden ein ins Zimmer ragender Türflügel und weit aufstehende Fenster, die den Blick in die sommerliche Umgebung freigeben, die Raumbegrenzung. Trotz der einheitlichen grün-weißen Kleidung sind die Mädchen ganz individuell dargestellt. (JB)