Das Bild zeigt eine karge Berglandschaft, die ein Gewässer umschließt. Es ist in gedeckten kühlen Farben gehalten und drückt eine Abendstimmung aus. Große Steinbrocken säumen das Ufer und liegen auch im Wasser. Im Vordergrund liegt die lichtabgewandte Seite mit blauen, violetten und braunen Schatten auf den Steinen und einer matten, braun-grünen Grasfläche. Dagegen werden die im Wasser liegenden Felsbrocken, die ruhige Wasserfläche und der Himmel von sanft gelblich schimmerndem Abendlicht beleuchtet. Die niedrige, schroffe Bergkette im Hintergrund wirkt in ihrem dunstigen Blaugrau beinahe transparent und wird nur durch die zarten Konturen definiert. Marianne Lichtwald-Hallbauer entwickelt insbesondere in ihren Aquarellen ein feines Gespür für Licht und Schatten in impressionistischer Manier.
Das Bild ist unten rechts signiert und trägt die Bildunterschrift "Lofoten".
Marianne Lichtwald heiratete 1930 den Maler Christian Halbauer. Da Halbauer mit Fritz Fleischer, einem Juden, befreundet war, bekam er in Nazideutschland Ausstellungsverbot, worauf hin die Familie 1939 nach Norwegen (Selbu) auswanderten. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor.
Die Lofoten sind eine Inselgruppe vor der Küste Norwegens, sie liegen nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord. Die stellenweise über 1200 m hohen Berge der Lofoten haben alpinen Charakter und halten allzu starke Wettereinflüsse ab.