Kurfürstliches Wappen. Im sogenannten Richtersaal des Geseker Hellweg-Museums hängt über den Zwischentüren ein außergewöhnliches Wappenfeld. Es zeigt unter einem Spangenhelm mit Helmdecke drei Wappen: Links sieht man ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund, das kölner Wappen, daneben das Westfalenross. Darunter ist das Wappen Hermann von Wieds abgebildet. Er war Erzbischof und Kurfürst von Köln (1515–1547) und Fürstbischof von Paderborn (1532–1547) - und als solcher nicht nur Landesherr. Eine besondere Verbindung zu Geseke hatte er über seinen Kanzler (seit 1526) Bernhard ab Hagen. Der war zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwanzig Jahren auch Pfarrer der Stadtkirche in seiner Geburtsstadt Geseke, was damals aber keine ständige Anwesenheit voraussetzte. In die Amtszeiten Hermann von Wieds und Bernhard ab Hagens fiel die Auseinandersetzung mit den Thesen Martin Luthers. Hermann von Wied ging zunächst strikt gegen Anhänger Luthers vor. Auf dem Wormser Reichstag im Jahr 1521 hatte er dementsprechend für die Ächtung Luthers gestimmt. Dennoch bemühten sich der Erzbischof und sein Kanzler später um die Erneuerung der Kirche. Bernhard ab Hagen unterhielt einen Briefwechsel mit Reformatoren wie Philipp Melanchton und Martin Bucer. Während er dabei allerdings dem Katholizismus treu blieb, wandte sich Hermann von Wied immer stärker dem Protestantismus zu. In Köln stiegen protestantische Prediger auf die Kanzeln und die Priester durften heiraten. Der Konflikt mit Papst und Kaiser eskalierte. Hermann wurde abgesetzt und durch Adolf von Schaumburg abgelöst. Bernhard ab Hagen blieb Kanzler. Hermann von Wied starb 1552 mit 75 Jahren auf seinem Stammsitz Alt-Wied.
Das Wappen ist das Ausstellungsstück des Monats Februar 2020.