Das 1909 für die Landesgewerbeausstellung von der württembergischen Klavierbaufabrik Carl Pfeiffer gefertigte Cembalo stellt eine Kopie des Instruments dar , das im Berliner Musikinstrumentenmuseum damals als „Bachflügel“ aufbewahrt wurde: Das Kielklavier der thüringischen Klavierbaufamilie Harrass wurde der Überlieferung nach von Wilhelm Friedemann Bach gespielt, der es wiederum von seinem Vater geerbt haben soll. Die Kopie Pfeiffers ist ebenfalls koppelbar zweimanualig und in einer Form besaitet, die bereits für das 18. Jahrhundert vergleichsweise ungewöhnlich ist: Die vier Register, die sich auf zwei Manuale verteilen, nämlich ein 4-Fuß, zwei 8-Füße und ein 16-Fuß auf einem Resonanzboden. Modernere Elemente als in der Vorlage lassen sich beispielsweise in der Intarsienarbeit in Vorsatzbrett und Klaviaturdeckel oder vor allem in dem pantographenartigen Notenpult finden, das innen am Vorsatzbrett angeschraubt ist. Die Springer sind mit Lederkielen und Filzdämpfern versehen, einer der 8-Fuß-Züge ist mit einem Lautenzug ausgestattet.
[Till Stehr]