Ansicht einer Häuserzeile bei Nacht oder am späten Abend. Die vier in ihren Dächern gestaffelten Fachwerkhäuser sind einstöckig, dabei kragen die Obergeschosse leicht vor. Die mittleren beiden Häuser werden vermutlich von einer auf der anderen Straßenseite stehenden Straßenlaterne beschienen. Vor dem Haus im Hintergrund schemenhaft zwei Figuren.
Aus Mildes "Lebenslauf" (1962) geht hervor, dass es sich bei der Darstellung um den Ausblick aus dem "kleinen Stübchen" der Künstlerin im Stieg in Richtung des Marktes mit dem Blick auf den sogenannten "Alten Klopstock" (Stieg, Ecke Hölle) handelt. Das von Milde als "Stammhaus der Familie Klopstock" bezeichnete Gebäude gehörte einem Vetter des in Quedlinburg geborenen Dichters.
Weiter schreibt Milde hier, dass das erste Stadium dieser Darstellung eben eine Zeichnung mit weißer und schwarzer Kreide auf grauem Papier war, die sich damals allerdings im Besitz von Dr. Jürgen Schultze-Motel, Gatersleben, befand. Die darauf folgende Federzeichnung (wohl NLMx Hz 031) diente als Vorlage des Drucks im Kunstwart, mit dem es die Künstlerin erstmals in die Öffentlichkeit schaffte.
Handschriftlich bezeichnet: "Stille Gasse. Dorothea Milde." (Typografisch)
Das Monogramm Dorothea Mildes in der linken unteren Ecke.
Verso unleserliche Bezeichnung: "5 cm Gasse"??