Der dunkelhäutige Krishna in der Pose des
flötespielenden Hirten (Venugopala) – die
Flöte fehlt. Er steht spielend im Lotosteich,
die Blüten schlagen über ihm zusammen.
Gemäß hinduistischer Überlieferung nahm die Erhaltergottheit Vishnu in der 8. Inkarnation (Sanskrit: avatara) die Gestalt eines Hirtenkindes an und wuchs in der Gemeinschaft von Rinderhirten im Gebiet von Vrindaban auf. Das geschah am Ende des 3. Weltzeitalters. In dieser Gestalt konnte er sich unerkannt dem dämonischen Vernichtungswerk des Königs Kamsa entgegenstellen und die gute Lebensgemeinschaft der Menschen und Tiere im Kosmos schützen. Die Erzählungen
um den heranwachsenden Hirtenknaben, seine liebenswerten Streiche, seine bewunderten Kraftausbrüche und erotischen Spiele mit den Hirtinnen gehören zu den beliebtesten Lern- und Lehrstoffen über kosmisches Geschehen und moralisches Verhalten in ganz Indien.