Porträt von Gottlieb Konrad Pfeffel. Der deutschsprachige Franzose ist hier als Brustbild nach links gewandt dargestellt. Sein Kopf ist ebenfalls nach links gedreht und seine Augen sind geschlossen, was von einer einsetzenden Blindheit rührt. Er trägt scheinbar eine Perücke mit Zopf. Seine Kleidung besteht aus einer Art Wams, der bis zum Kragen geknöpft ist, um den Hals trägt er eventuell einen Halsbinder.
Gottlieb Konrad Pfeffel hat in Halle an der Universität Philosophie, u.a. bei Christian Wolff, studiert. Danach setzte seine Erblindung ein, jedoch wurde er 1763 trotzdem zum Hofrat in Darmstadt berufen. 1773 eröffnete er in Colmar die "École militaire", eine Militärschule für protestantische Adlige, denen der Zugang zu den königlichen Militärschulen verwehrt war. Außerdem schrieb er Fabeln mit sozialkritischem und politischem Lehrgehalt sowie Gedichte.
Das Blatt ist eine Variante zu einem anderen Objekt in der Stiftung Händel-Haus (BS-III 357) und wurde von dem in Zürich lebenden Radierer und Zeichner Heinrich Pfenninger (1749-1815) als Punktierstich ausgeführt. Ein weiteres Exemplar des Blattes befindet sich im Gleimhaus in Halberstadt.
Signatur: Heinrich Pfeninger fecit.
Beschriftung: Pfeffel.