1844 verlegte der Gründer des Zivilwaisenhauses Wilhelm von Türk (1774–1846) seine Anstalt aus Platzmangel von der Berliner Straße 4 in die Neue Königstraße 38 (heute Berliner Straße 148). In den 22 Jahren des Bestehens hatte die Anstalt 75 Zöglinge aufgenommen, von denen 1844 noch 25 darin lebten. Doch von Anfang an war auch das neue Anstaltsgebäude viel zu klein und musste durch einen Seitenflügel ergänzt werden (vgl. Inv.-Nr. 81-254-K3). Selbst die 1833 erfolgte Eröffnung eines zweiten Waisenhauses im Jagdschloss Glienicke, das Türk fünf Jahr zuvor erworben hatte, konnte daran kaum etwas ändern. So entschloss sich Türk zu einem Neubau in der Berliner Straße. Dieser erfolgte 1858 bis 1862 nach Entwurf des Baumeisters Carl Gerndt. Zuvor aber lieferte Kreisbauinspektor Ziller den hier vorliegenden Entwurf (vgl. auch 81-252-K3), der ein wesentlich größeres, repräsentativeres und damit auch teureres Anstaltsgebäude in Form einer von der Straße zurückgesetzten Dreiflügelanlage vorsah. [Thomas Sander]
bez.: o.m.: Entwurf / zu einem neu zu erbauenden Civil-Waisenhause / zu Potsdam.; o.r.: B.; m.: Situations-Plan von dem Grundstück des Civil-Waisenhauses / in Potsdam.; u.r.: Ziller.; verso: Zillermappe I 27