Marie Christine Ernestine Voss geb. Boie (1756-1834) war die jüngste Schwester von Christian Heinrich Boie. 1774 lernte sie Johann Heinrich Voß kennen, im Sommer 1777 heirateten sie. Sie zog mit ihm nach Otterndorf, Eutin, Jena und Heidelberg. Die Familie wuchs (5 Kinder). V. - wie auch die Söhne - unterstützte die Arbeit ihres Mannes und führte z. T. in seinem Namen, z. T. selbstständig eine umfangreiche Korrespondenz z. B. mit Gleim, Overbeck, Jean Paul und Charlotte Schiller. Sie war eine gute Briefschreiberin. Außerdem verfasste sie Aufsätze und Gelegenheitsgedichte, die jedoch zu Lebzeiten nicht gedruckt wurden ("Aufsätze von Ernestine Voß" 1837).
Ein fast identisch gemaltes Bild von Schöner befindet sich heute in der Eutiner Landesbibliothek. Da jenes Bild einen größeren Ausschnitt zeigt als das im Gleimhaus, würde man dieses als sekundäre Replik ansehen, wenn nicht die rückseitige Beschriftung es ausdrücklich als "Original" bestimmen würde (siehe auch das Porträt des Gemahls J. H. Voss).
verso: Ernestine Voss / gemalt Ao 1797 zu Halberstadt / von J. [!] F. Schöner / original