Seit wann genau sich diese Feder in den Sammlungen Gleims befand, wo sie als Schreibfeder Klopstocks gilt, und woher sie kam, ist unbekannt. In Gleims Nachlassverzeichnis, das einen Hut Klopstocks sowie außerdem Hut und Schärpe Friedrichs des Großen aufführt, fehlt sie. In der Ortsbeschreibung Halberstadts von dem hiesigen Apotheker, Restaurator, Kunstsammler und Denkmalpfleger Friedrich Lucanus aus dem Jahr 1843 ist sie genannt und ebenso in desselben Beitrag über Gleim und das soeben eröffnete Gleimhaus in dem in Berlin erschienenen, von Heinrich Pröhle erschienenen Sammelband "Unser Vaterland", nicht jedoch im ersten Inventar des Museums aus den 1860er Jahren.
Dass die Feder von einem Adler stammt, ist leichter zu belegen, als dass sie im Gebrauch Klopstocks war; die Kollegen vom Vogelkundemuseum "Heineanum", Halberstadt, haben ersteres festgestellt. Sicherlich könnte man sich sehr gut vorstellen, dass Klopstock, der in der Lyrik des 18. Jahrhunderts den hohen, feierlichen Stil vertrat, seine Oden mit einer Adlerfeder geschrieben habe. Und dies ist schon die wichtigste Voraussetzung für eine solche Bestimmung.
Dass Gleim von Klopstock (genauer: von dessen Gemahlin) einen Hut als Andenken erhalten hat und aufbewahrte, ist bekannt und belegt; ebenso, dass Gleim handschriftliches Material Klopstocks um der Aura des Autographen willen zusammengestellt und zur Aufbewahrung bestimmt hat.