Porträt von Friedrich Gottlieb Klopstock. Der deutsche Dichter wird hier als Brustbild leicht nach links gezeigt. Seinen Kopf hat er stark nach rechts gewandt, der Blick haftet am rechten Blattrand. Er trägt Perücke mit Zopf und eine offene Jacke mit Weste darunter und Spitzenjabot. Das Bildnis ist rechteckig gefasst.
Friedrich Gottlieb Klopstock begann zunächst in Jena ein Studium der Theologie. Nebenbei verfasste er die ersten drei Gesänge seines "Messias" in Prosa, die ersten Teile veröffentlicht 1748 in den "Bremer Beiträgen" sorgten für großes Aufsehen. In der Zwischenzeit war er nach Leipzig übergesiedelt und für ein paar Jahre als Hauslehrer in Langensalza angestellt. Er verfasste seine ersten Oden, u.a. auf seine Geliebte, die einen Begeisterungssturm auslösten: er wurde von Johann Jakob Bodmer nach Zürich eingelanden. König Friedrich V. lud ihn nach Dänemark ein, wo er mehrere Jahre blieb. Er kehrte dann nach Deutschland zurück und lebte in Quedlinburg, Braunschweig und Halberstadt. Der "Messias" erschien nach einem weiteren Aufenthalt in Dänemark vollständig und er wagte sich 1775 an die deutsche Übersetzung von Georg Friedrich Händels gleichnamigen Werk.
Das Bildnis wurde als Stahlstich von dem Nürnberger Kupferstecher Gottlieb Lazarus Sichling (1812-1863) ausgeführt. Vorlage hierfür war ein Gemälde vom in Kopenhagen tätigen Jens Juel (1745-1802). Er schuf etwa 1779 ein Ölbild des Dichters, vermutlich saß dieser für ihn sogar Modell, welches sich heute im Det Nationalhistoriske Museum på Frederiksborg Slot in Dänemark befindet. Weitere Exemplare des vorliegenden Blattes befinden sich heute im British Museum in London, im Gleimhaus in Halberstadt, in der Staatsbibliothek zu Berlin, in der Universitätsbibliothek von Leipzig und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Die Stiftung Händel-Haus besitzt neben diesem Blatt noch mehrere Objekte des Dichters: BS-III 315, BS-III 457 und BS-III 618.
Signatur: gem. v. Juel gest. v. L. Sichling. Verlag v. Breitkopf & Härtel in Leipzig gedr. v. Th. Zehl jun. Leipzig.
Beschriftung: F. G. Klopstock.