Neben seinen Ansichten von Berlin malte Wunderwald auch immer wieder Bilder der ländlich geprägten Ortschaften in der unmittelbaren Umgebung, zum Beispiel von Teltow in der Mark, einem in der Anlage typischen Brandenburger Straßendorf. An der baumbestandenen Hauptstraße der nunmehrigen Kleinstadt, dem zentralen Element des Gemäldes, schmiegen sich die gleichförmigen flachen Häuser eng aneinander. Nur drei Passanten sind zu sehen, die schwatzend bei den Nachbarn am Fenster stehen oder von ihren Einkäufen zurückkehren. Es ist die Beobachtung einer alltäglichen Situation, die Wunderwald hier festhielt und die für seine Bilder so charakteristisch ist. Seit Mitte der 1920er-Jahre war der Maler mit solchen Ansichten auf Ausstellungen präsent, etwa in der Galerie Landsberg oder auf den „Großen Berliner Kunstausstellungen“. Leben konnte er von seinem Erfolg nur mäßig. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde es noch schwieriger, er nahm an keinen Ausstellungen mehr teil. Stattdessen kolorierte er Werbefilme für die UFA und für Mars-Film. Im Juni 1945 starb Wunderwald an den Folgen einer Wasservergiftung. | Maike Steinkamp