Schmaler hoher Krug mit flachem Henkel. Bemalung in Blau und Schwarz, eine Eule andeutend.
Stempel Madoura (undeutlich); EDITION PICASSO
Pablo Picasso begann im Sommer 1947 damit, in der Töpferei von Georges und Suzanne Ramié in Vallauris mit Ton zu arbeiten. Er entwarf nicht nur, sondern drehte auch selbst und experimentierte mit Glasuren. Dabei setzte er sich mit der Töpfertradition von Vallauris auseinander. Von 1948 bis 1955 lebte er ganz in Vallauris. Ab 1950 gingen einige ausgewählte Modelle in die begrenzte Serienanfertigung. Dazu autorisierte er die Werkstatt von Georges und Suzanne Ramié. Es entstanden verschiedene Eulenkrüge, ein weiterer befindet sich in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums (Inv. Nr. 1984,24). Picasso knüpfte hierin an die bis in die Renaissance- und Barockzeit zurückreichende Tradition der Eulenkrüge an, griff zugleich die typische südfranzösische hohe Weinkrugform auf und übersetzte beide Anregungen in seine eigene Formensprache.
Lit.: Barbara Mundt, mit Beiträgen von Ines Hettler Susanne Netzer: Interieur und Design in Deutschland. 1945 - 1960, Katalog Kunstgewerbemuseum, Berlin 1993, S. 132, Kat. Nr. 184 (mit Abb.)
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