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Person/InstitutionPaul Klee (1879-1940)x
Time1918x
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Fatales Fagott Solo (Fatal Bassoon Solo)

Nationalgalerie Museum Berggruen Aquarell [NG MB 99/2000]
https://id.smb.museum/digital-asset/2534941 (Museum Berggruen, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Berggruen, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jens Ziehe (CC BY-NC-SA)
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Description

Klee war nicht nur Maler, sondern auch Zeichner und Musiker. Nicht selten haben ihn während des Zeichnens auch der Klang und die bestimmte Tonlage eines Instrumentes beflügelt. Klänge entfalten sich so von innen her wie im „Fatalen Fagott Solo“ aus einem Holzblasinstrument, voll in der Tiefe, in der Höhe näselnd im Ton. Diese komischen Effekte des Instrumentes haben Klee immer schon fasziniert und nach bildnerischer Entsprechung suchen lassen. Über dem Gewölk freier Landschaft hockt in der Mitte sein Fagottist wie ein Magier, die lange Röhre steil nach oben gestellt, das s-förmige Metallröhrchen am Munde. Aus der „Luftröhre“ des Fagotts hat Klee alles an seltsamen Motiven herausgeholt, was herauszublasen war: die welkenden Blümchen vor spitz aufragendem Felsgestein, die winzig einhertanzenden Bäumchen als Noten und die skurrilen Vogelmenschen. Als diese Federzeichnung gegen Kriegsende im Jahre 1918 entstand, saß Klee in der Zahlmeisterstube der Fliegerschule im bayerischen Gersthofen, wo er im Kegel der Schreibtischlampe gedankenverloren „in sich hineinhörte“ und halluzinatorisch etwas von der Fatalität jener bedrückenden Kriegszeit in seiner unvergleichlichen Art der Groteske festhielt: „Alles versinkt um mich, und Werke entstehen wie von selber. […] Meine Hand [ist] ganz Werkzeug eines fremden Willens“ (Paul Klee, Eintrag vom Januar/Februar 1918, in: ders., Tagebücher, 1898–1918, Köln 1979, S. 395, Nr. 1104). Klee hat sich als der zeichnende Musiker präsentiert, der humorvoll-eigensinnig auf das Abgründige seiner fatalen Zeitläufte reagiert. | Roland März

Material/Technique

Bleistift & Tusche : Papier : Karton

Measurements

Höhe x Breite: 29,1 x 22 cm, Höhe x Breite: 29.1 x 22 cm, Rahmenmaß: 53,5 x 44,5 x 3 cm, Rahmenmaß (Höhe x Breite): 53.5 x 44.5 cm

Nationalgalerie

Object from: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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