Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Tibetanischer Haken
„Dieses Gerät ist ebenso konstruiert wie der indische Haken Hs 18 [HMS_RAU_031 / A357]: Die keilförmige Sohle ist hinten zu einem kubischen Block angewinkelt, in den eine auffallend kurze Handhabe und der lange Jochbaum eingesetzt und verkeilt sind. Der Holzkeil fehlt, wie die Öffnung oberhalb des Grindels zeigt. In die Oberseite des Hauptes ist ein schmales Eisen eingelassen, um der Abnutzung entgegenzuwirken. Ähnlich konstruierte Haken waren auch in Indien sowie in ganz Innerasien weit verbreitet, wo man sie heute noch finden kann. LESER [1931, S. 363 ff.] bildet mehrere ähnliche Pflüge ab, und bei HAUDRICOURT/DELAMARRE [1955, S. 309] ist ein afghanischer Haken wiedergegeben, der unserem völlig gleicht. Derselbe Pflug ist noch einmal als Kleinmodell vorhanden.“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
B. Mit Sohle
b) mit eisenbeschlagenem Haupt
Anmerkungen und Literaturhinweis von Helmut Gundert (1952):
„Im 19. Jahrh. noch im Gebrauch. Pflug aus Indien eingeführt von den Hindus.
In Hohenheim ist dasselbe Modell in natürl. Grösse vorhanden.“
Braungart 1912, S. 343, Nr. 250
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Tübet. „Starker tübetanischer Pflug“
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe II. Geschweifter Ast. Gespitzte Sterze
E) Sterze, Baum
Anmerkung von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„This plow was brought from India by the Hindus and was till in use in 1820.“