Das kleine Bronzestück zeigt eine rechteckige Opfertafel mit einem vorne vorspringenden Ausguss. Am hinteren Rand kniet ein Mann mit Opfergaben. Er hält auf dem Kopf eine flache Schüssel mit fünf runden Broten. Auf der Fläche der Opfertafel sind zwei gegenseitig zugewandte Enten und fünf Brote zu sehen. In jeder Ecke der Opfertafel steht außerdem jeweils ein hohes Weißbrot, wobei zwei davon weggebrochen sind. Ein nach vorne blickender Frosch hockt direkt über dem Ausguss. Zwei Ringe an den beiden Seiten des knienden Mannes sind wohl zur Befestigung vorgesehen.
Die Frösche waren Garanten für beständig neu entstehendes Leben und Fruchtbarkeit. Sie wurden als Wesen des Urgewässers, des Nun, verstanden. So konnten die männlichen Mitglieder der Achtheit von Hermopolis, zu der der menschengestaltige Nun gehörte, als froschköpfige Wesen abgebildet werden. In Philae ist die Nilquelle ebenfalls als Frosch dargestellt. Auch die an Opferbecken und Opferplatten hockenden Frösche lassen sich in diesem Zusammenhang deuten: Als die Nun zugehörigen Urwesen garantieren sie die Fülle der Opfergaben, die auf der Opfertafel sowie der Schüssel auf dem Kopf des Opfernden dargestellt sind und dauerhaft den Besitzer zur Verfügung stehen sollen.
(I. Liao)